Kreative Konzepte

Entrepreneurship - die Idee der Teekampagne

Die Idee der Teekampagne kommt aus einer Tradition, die in Gottlieb Duttweiler, dem Gründer der Schweizer „Migros“, ein Vorbild hat. Duttweiler lag vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Produktwahrheit am Herzen. Er wurde sowohl von Sozialisten als auch von Unternehmern angegriffen, weil er soziale Ansprüche und marktwirtschaftliche Elemente miteinander verband und erfolgreich umsetzte. Den einen verdarb er das Konzept, den anderen die Preise.

Das Unternehmen, die Projektwerkstatt, wurde 1985 von Prof. Günter Faltin als Plattform für die Verwirklichung unternehmerischer Ideen gegründet. Sie ist ein eigenständiges, von der Universität unabhängiges Unternehmen. Mit seinem „Labor für Entrepreneurship“ etabliert Prof. Faltin einen systematischen Ansatz zur Entwicklung tragfähiger Unternehmensideen. Erfolgreich führt er diese Workshops innerhalb und außerhalb der Universität durch. 

Im Jahre 2001 errichtete Prof. Faltin zusammen mit Prof. Winterhager, die „Stiftung Entrepreneurship“, mit einem Kapitalstock von 1 Mio. DM. Stiftungsziel ist es, mehr Menschen für das Thema Unternehmensgründung zu interessieren – auch solche, denen der Bereich des Unternehmerischen bisher fremd ist. 
Mehr dazu finden Sie unter www.entrepreneurship.de.

Für Entrepreneure - Gründen mit Komponenten

Die Projektwerkstatt GmbH wurde als Plattform zur Verwirklichung unternehmerischer Ideen gegründet. Prof. Faltin wollte es nicht bei der Theorie belassen, sondern seinen Studenten am praktischen Beispiel der Teekampagne zeigen, wie Entrepreneurship zu verstehen ist. Seit 1985 gibt 
es die Teekampagne und ihr Konzept soll anderen Mut machen, auch etwas zu unternehmen. 
Die Idee, ist dabei nur der Anfang. Das A und O ist das Konzept. Es geht darum am Unternehmen zu arbeiten und nicht zwangsläufig im Unternehmen. Wer alles selbst machen will stößt schnell an seine Grenzen. Besser ist es, sich für einzelne Bereiche Experten und Spezialisten suchen - also Gründen mit Komponenten. Weitere Informationen dazu unter www.komponentenportal.de

Günter Faltin - Der Kopf hinter der Idee

Der Gründer erzählt im Folgenden über seine Idee der Teekampagne und somit das Unternehmen Projektwerkstatt GmbH. Lassen Sie sich von seiner Geschichte und seinen Gedanken inspirieren, und erfahren Sie, wie er unternehmerisches Denken mit kreativen Konzepte unterstreichen konnte.

Unanständige Ökonomie

Schon auf der Schule las ich gern von Henry Ford, Andrew Carnegie oder den Rothschilds. Nicht als Unterrichtsstoff, sondern unter der Bank. Die Beschäftigung mit Ökonomie galt zu meiner Zeit als etwas Anrüchiges, ja Unanständiges. Dabei konnte ich mir kaum etwas Spannenderes und Lehrreicheres vorstellen. Selbst den Wirtschaftsteil der FAZ musste ich heimlich lesen. Klar, dass ich Ökonomie studierte. Zu meiner Überraschung erwies sich das Gebiet, das mir als so spannend erschienen war, an der Universität als trocken und langweilig. Was ich als höchst lebendig erfahren hatte, war in der wissenschaftlichen Darstellung nur mehr ein Leichnam, der seziert wurde. Nun fängt man ja auch im Medizinstudium im Anatomiesaal an, kommt dann aber irgendwann zum lebendigen Menschen. Darauf wartete ich im Ökonomiestudium vergebens.

Startschuss im Jahr 1985

Nun kommt es ja nicht selten vor, dass man gerade in den Bereich berufen wird, den man vorher scharf kritisiert hat. Als ich wenige Jahre später Hochschullehrer wurde, schwor ich mir, Ökonomie anders zu lehren. Wie besser könnte man dies tun, als am Beispiel einer Unternehmensgründung?
Nach einigem Hin und Her war es 1985 soweit. Die Teekampagne wird Ihnen, zumindest wenn Sie Teetrinker sind, ein Begriff sein. Eine ganz einfache Idee eigentlich: Nur eine einzige Sorte Tee, dafür aber die beste, Darjeeling, und die nur in Großpackungen. Das spart den Zwischenhandel, damit Transportwege, Lagerkosten und viel Verpackungsmaterial. Mit diesen Einsparungen kann man Vernünftiges tun: Ein Unternehmen durch Eigenkapital wachsen lassen, faire Preise bezahlen, Chemierückstände ernst nehmen sowie ein umfangreiches Wiederaufforstungsprojekt für die Region Darjeeling initiieren und finanzieren. Seit Mitte der 90er Jahre ist die Teekampagne Marktführer im deutschen Teeversandhandel und der größte einzelne Importeur von Darjeeling Tee in der Welt.

Gründen ohne Kapital?

Braucht man als Unternehmensgründer nicht ein Patent als Ausgangsbasis, viel Kapital, vor allem aber solides betriebswirtschaftliches Handwerkszeug? Als Professor für Entrepreneurship lehre ich genau das Gegenteil. Das Beispiel Teekampagne zeigt, dass man Unternehmen auch ganz anders gründen kann. Heute sind gut ausgearbeitete Ideen, konzept-kreative Gründungen, wichtiger als Kapital. Vieles kann man delegieren; man muss nicht Alleskönner sein und sich zu Tode arbeiten. Dies haben eine ganze Reihe von Start-Ups aus meinem universitären Umfeld, wie etwa die Ebuero AG, die RatioDrink AG und die Plattform „Direkt zur Kanzlerin“ erfolgreich vorgeführt.

Machen Sie mit!

Wenn Sie „Kopf schlägt Kapital“ lesen, finden Sie noch mehr solcher Geschichten. Sie sollen Ihnen Mut machen, selbst zu gründen. Wir dürfen die Wirtschaft nicht allein den Ökonomen überlassen. Es braucht Leute wie Sie mit Ideen, Engagement, Mut und Initiative. Ein Ideen-Kind in die Welt zu setzen macht Spaß, hält fit und lebendig: Unser ältester Gründer ist übrigens 78 Jahre jung.

Günter Faltin

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